Intervallfasten Schwangerschaft – gesund oder schädigend?

Grundsätzlich sollten während der Schwangerschaft keine Experimente in puncto Ernährung durchgeführt werden. Du und dein Baby brauchen viele Nährstoffe. Gerade das Intervallfasten kann durchaus schädigend sein. Wenn du jedoch vorhast, mit dem intermittierenden Fasten zu beginnen, dann frage im Vorfeld deinen behandelnden Arzt oder deine Hebamme. Was du zum Thema Intervallfasten und Schwangerschaft wissen solltest, zeige ich dir in den folgenden Abschnitten.

Intervallfasten Schwanger

Darum solltest du nicht Intervallfasten während der Schwangerschaft

Es gibt viele stichhaltige Gründe, wieso du während der Schwangerschaft nicht mit dem Fasten beginnen solltest. Während des Verzichts auf Nahrung und gesüßte Getränke reinigt sich dein Körper. Es werden unter anderem Giftstoffe über die Blutbahnen herausgeleitet. Da auch dein Ungeborenes an die Blutbahnen gebunden ist, wird ein erhöhter Giftstoffgehalt produziert, der sich nachhaltig schlecht auf das Wohl des Kindes auswirken kann.

Damit sich dein Kind richtig entwickeln kann, braucht es regelmäßig Mikronährstoffe, welche wir über die Nahrung zu uns nehmen. Weiterhin verkleinert sich die Plazenta, wodurch dein Ungeborenes nicht optimal versorgt wird und im Schnitt sogar eine geringere Körpergröße sowie ein geringeres Körpergewicht aufweist.

Wer neu mit dem Intervallfasten beginnt, durchläuft häufig einige Nebenwirkungen, da sich der Körper auf den Fettstoffwechsel umstellt. Ist das Ungeborene dem ausgesetzt, kann es zu Langzeitfolgen kommen. Bereits kurz nach der Geburt können betroffene Kinder unter Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder auch Diabetes mellitus leiden.

Intervallfasten Schwangerschaft – muss ich aufhören mit dem Fasten?

Dir und deinem Baby wird es besonders gut gehen, wenn du bereits vor der Schwangerschaft mit dem Intervallfasten begonnen hast und dies so weiterführst. Du solltest allerdings keinesfalls mit dem Fasten beginnen, wenn du dich schon in der Schwangerschaft befindest.

Wenn du bereits fastest, dann hat sich dein Körper an den Vorgang gewöhnt und es stellt keinen allzu großen Stress mehr dar. Es ist kein Problem, von dem Zuckerstoffwechsel in den Fettstoffwechsel und zurückzuwechseln. Auch Giftstoffe landen nicht mehr in hoher Menge im Blutkreislauf, da eine regelmäßige Entgiftung stattfindet.

Der Prozess des Fastens während der Schwangerschaft brachte zudem das Phänomen des “beschleunigten Aushungerns” mit sich. Bei Schwangeren werden bereits durch das Auslassen weniger Mahlzeiten Blutwerte erzeugt, die denen eines Verhungernden gleichen. Dies verlangsamt die Zellteilungsprozesse im Fötus und bremst den Reifungsprozess ab.

Fasten und Schwangerschaft im Koran

Schwangere Frauen sind während des Ramadans vom Fasten befreit, so der Zentralrat der Muslime in Deutschland. Sie haben die Wahl, sind aber nicht angehalten, auf Nahrung zu verzichten. Laut Koran müssen sie stattdessen täglich eine arme Person speisen. Auch stillende Frauen sind vom Fasten befreit.

Nicht alle Frauen behalten sich das Recht vor, nicht fasten zu müssen, wenn sie sich in einer Schwangerschaft befinden. Gerade in Indonesien halten sich gut 90 Prozent nicht an die Freistellung und fasten während des Ramadans. Im Schnitt sind die Kinder 850 Gramm leichter als die Kinder jener Frauen, die nicht fasteten. Auch die Körpergröße fiel durchschnittlich 0,8 Zentimeter kleiner aus.

Wissenswert: Auch Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie Diabetes mellitus waren häufige Folgen des Teilzeitfastens. Hier besteht kein großer Unterschied zum Intervallfasten – mit gravierenden Folgen.

Wichtig für eine gesunde Schwangerschaft

Eine abwechslungsreiche und gesunde Ernährung ist essenziell für die Schwangerschaft, um das Ungeborene ideal zu versorgen. Achte darauf, dass du nicht für zwei isst. Du solltest allerdings auch nicht fasten, um dein Gewicht zu kontrollieren. Wichtig ist, dass du ausreichend Nährstoffe zu dir nimmst.

Du kannst während der Schwangerschaft durchaus deine Ernährung umstellen. Hierzu solltest du allerdings deine Hebamme oder den behandelnden Arzt fragen. Das Intervallfasten während der Schwangerschaft eignet sich eher weniger.

Gesundes Fasten in der Schwangerschaft

Intervallfasten und Schwangerschaft ist nicht die gesündeste Kombination. Besser ist es, auf einzelne Lebensmittel oder auch Lebensmittelgruppen zu verzichten. Dazu zählen beispielsweise gezuckerte Getränke, Süßigkeiten, scharf gewürzte Speisen oder auch sehr fettige Speisen, wie beispielsweise Fast Food.

Dein Kind braucht gerade in dieser Zeit alle notwendigen Nährstoffe, welche über die Nahrung aufgenommen und weitergegeben werden. Verzichte zudem auf Alkohol und Nikotin und versuche, dem Kind so wenig Stress wie möglich auszusetzen.

Intervallfasten Schwangerschaft – aber wie?

Grundsätzlich ist es möglich, während der Schwangerschaft intermittierend zu fasten. Hierbei sollten aber einige grundlegende Dinge beachtet werden. Die Fastenzeiten sollten keinesfalls zu lange ausfallen. Die typische 16/8-Methode mag zwar attraktiv klingen, bedeutet für den Körper allerdings zu viel Stress.

Neben dem Stress, der ausgelöst wird, sind die Hungerperioden zu groß. Das Ungeborene braucht regelmäßig Nährstoffe, die in der verkürzten Essenszeit schwer aufzunehmen sind. Das Kaloriendefizit ist kontraproduktiv, da während einer Schwangerschaft ein höherer Bedarf entsteht.

Tipp: Nutze kurze Perioden oder verzichte alternativ auf bestimmte Nahrungsmittel, um dein Ungeborenes ideal zu versorgen.

Intervallfasten nach der Schwangerschaft?

Nach der Schwangerschaft ist es sinnvoll, eine ausgewogene und gesunde Vollwertkost zu genießen. Der Körper ist gestresst und die Schwangerschaft sowie Geburt haben ihm viel abverlangt. An dieser Stelle ist es wichtig, ihn durch die korrekte Ernährung weitestgehend zu entlasten.

Doch nicht nur der eigene Körper sollte sich mit ausreichend Nährstoffen von der Schwangerschaft erholen. Ansonsten spielt die Stillzeit eine entscheidende Rolle, denn auch hier gibst du deinem Kind wertvolle Nährstoffe, die es zum Wachsen benötigt. Warte also zunächst Schwangerschaft und Stillzeit ab, bevor du mit dem Intervallfasten beginnst.

Intervallfasten Schwangerschaft – die Nachteile auf einen Blick

  • es entsteht ein Kaloriendefizit trotz erhöhtem Bedarf
  • Giftstoffe werden über Blutbahnen abgeleitet, also auch zum Fötus
  • die Plazenta verkleinert sich
  • Versorgung des Ungeborenes nicht optimal
  • Kinder werden im Schnitt kleiner und leichter
  • Langzeitfolgen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes mellitus möglich
  • Zellteilungsvorgänge im Fötus werden verlangsamt
  • Reifungsprozess wird abgebremst

Fazit – Intervallfasten Schwangerschaft

Intervallfasten während der Schwangerschaft ist keinesfalls ratsam, außer du fastest bereits länger und achtest auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung “für Zwei”. Durch das Fasten werden fettlösliche Giftstoffe und Chemikalien aus dem Körper gespült, die durch die Blutbahnen zum Fötus gelangen. Zusätzlich führt das Nährstoffdefizit zu Langzeiterkrankungen wie Diabetes mellitus sowie Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Es zeigte sich auch, dass Kinder, deren Mütter während der Schwangerschaft fasteten, im Durchschnitt kleiner und leichter sind. Das liegt daran, dass die Zellteilungsprozesse im Fötus verlangsamt werden. Der Entwicklungsprozess wird gehemmt. Es ist also ratsam, keine großen Fastenperioden in die Ernährung einzuführen.

Wenn du trotzdem etwas an deiner Ernährung verändern möchtest, dann kannst du alternativ auf bestimmte Lebensmittel verzichten. Ratsam sind zuckerhaltige Lebensmittel und Getränke, Fast Food, Weißmehlprodukte und scharf gewürzte Speisen. Weitere Ernährungsumstellungen solltest du mit deinem Arzt oder der Hebamme abklären.

Das Intervallfasten interessiert dich? Dann wirf auch gern einen Blick in meine anderen Beiträge. So erhältst du einen guten Überblick und kannst nach der Schwangerschaft gesund und erfolgreich mit dem Intervallfasten beginnen.

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