Das oberste Ziel für Menschen, die sich für den ketogenen Ernährungsstil entscheiden, ist die Ketose und die damit einhergehenden gesundheitlichen Vorzüge. Doch wie merke ich, dass ich mich bereits in der Ketose befinde? Gibt es bestimmte Anzeichen und ist der Zustand messbar? In diesem Artikel erfährst du mehr.
Was ist die Ketose?
Wenn unser Körper pro Tag weniger als 50 Gramm Kohlenhydrate erhält, dann setzt er ein Alternativprogramm in Gang, die sogenannte Ketose. Du kannst in einer ketogenen Ernährung oder auch mithilfe des Fastens die Ketose erreichen. Hierbei werden reichlich zugeführte Fette oder auch das bereits vorhandene Körperfett in Ketonkörper umgewandelt. In der Anfangszeit der Stoffwechselumstellung kommt es zu einigen Ketose Anzeichen, die dir signalisieren werden, dass du dich bereits in dem gewünschten Zustand befindest. Auch die Messung ist mit unterschiedlichen Methoden möglich.
Wie merke ich, dass ich mich in der Ketose befinde?
Es gibt einige Ketose Anzeichen, mit denen du ohne Messgeräte erkennst, dass du dich bereits in der Ketose befindest. Welche das genau sind, zeige ich dir in diesem Teil des Ratgebers.
Die Keto-Grippe
Wer zum ersten Mal in die Ketose kommt, fühlt sich, als hätte er das ganze Wochenende gefeiert und startet nun in den Montagmorgen. Es kommt zu grippeähnlichen Symptomen, daher trägt dieser Zustand auch den Namen Keto-Grippe oder Keto-Flu. Begleitet wird die Grippe von Antriebslosigkeit, Müdigkeit, Gelenkschmerzen, Kopfschmerzen und vereinzelt auch von Verdauungsbeschwerden wie Durchfall, Übelkeit und Sodbrennen. In der Regel lässt die Keto-Grippe nach zwei bis vier Tagen wieder nach. Gefährlich ist dieser Zustand nicht.
Wissenswert: Wer nicht dauerhaft in der Ketose bleibt, sondern aufgrund von Fastenperioden diesen Zustand erreicht, wird von Mal zu Mal weniger Symptome dieser Art verspüren.
Zu der Keto-Grippe kommt es, weil Glykogen aus den Speichern abtransportiert wird. An einem Gramm Glykogen hängen 4 Gramm Wasser. Zudem werden etliche Mineralstoffe wie Kalium und Magnesium abtransportiert. Des Weiteren ist der Insulinspiegel niedriger. Es wird weniger Kalium in der Niere recycelt. Trinke viel und fülle auch deine Elektrolyte auf, beispielsweise indem du dein Wasser salzt oder zur Knochenbrühe greifst.
Unangenehmer Mundgeruch
Zu den Ketose Anzeichen gehört auch häufig ein unangenehmer Mundgeruch. Dieser wird als süß-säuerlich bis beißend beschrieben und nimmt in der Regel nicht nach einigen Tagen ab. Die Intensität des Geruchs sinkt jedoch. Der ungeliebte Atem kommt über den gebildeten Ketonkörper Aceton, welcher vorrangig über den Atem ausgeschieden wird. Sobald dein Körper besser mit der neuen Stoffwechselform umgehen kann, werden mehr Acetone in Energie umgewandelt und folglich nicht mehr ausgeschieden.
Tipp: Kaugummis, Kräuter sowie die vermehrte Wasseraufnahme können den Mundgeruch etwas senken. Weitere Tipps findest du hier.
Ständig durstig
Auch ein sehr häufiges Ketose Anzeichen ist der ständig trockene Mund, egal, wie viel du trinkst. Das liegt ebenfalls an dem Glykogen, welches aus dem Körper abtransportiert wird. Erhöhe deine Trinkmenge und mach dir keine Sorgen. Nach wenigen Tagen legt sich dieses Ketose Anzeichen wie von selbst.
Positive Ketose Anzeichen
Der Stoffwechselzustand schmückt sich nicht nur mit negativen Ketose Anzeichen. Du profitierst obendrein von einem klaren Geist, hast weniger Hunger und Appetit, frierst weniger und fühlst dich allgemein weniger müde und wesentlich leistungsfähiger. Hierbei handelt es sich bereits um die Vorzüge der Ketose, welche du in vollen Zügen genießen kannst, sobald die negativen Ketose Anzeichen verschwunden sind.
Die Ketose messen
Die wohl einfachste Art, um die Ketose zu messen, ist der Urin-Test. Hierzu urinierst du auf ein Stäbchen und erfährst sofort, ob Ketonkörper (Acetoacetat) enthalten sind. Diese bildet dein Körper, sobald du dich in der Ketose befindest.
Wissenswert: Bei diesem Test erfährst du zwar nicht, wie hoch die Anzahl an Ketonkörpern in deinem Körper ist, doch das Verfahren ist einfach und gibt dir sofort einen Überblick darüber, ob du dich bereits in der Ketose befindest.
Der Urin-Test ist primär für die Anfangszeit geeignet, da dein Körper später lernt, die Ketonkörper direkt in Energie umzuwandeln und du dadurch weniger ausscheidest. Zudem sind Verfälschungen durch die Trinkmenge möglich. Wenn du mehr trinkst, enthält dein Urin weniger Ketonkörper, wenn du wenig trinkst, ist die Konzentration plötzlich ziemlich hoch.
Eine weitere Option ist die Messung über den Atem. Diese Variante ist etwas teurer, aber dafür auch genauer. Die regelmäßige Messung ergibt primär dann Sinn, wenn du wissen möchtest, wie stark du dich in der Ketose befindest und wenn du eher weniger diszipliniert bist. Die Werte sind nicht mit anderen Menschen vergleichbar, du kannst lediglich für dich selbst Schlüsse aus den Ergebnissen ziehen. Auch die Durchführung will gelernt sein.
Die dritte und letzte Option der Messung ist die Ermittlung der Ketonkörper im Blut. Es handelt sich demzufolge um einen Bluttest. Diese Methode ist die kostspieligste Variante, aber auch die genaueste. Hier erfährst du mehr zur Thematik. MCT-Öle und exogene Ketone können auch hier das Ergebnis verfälschen. Schau dir bei allen drei Varianten genau an, was bei der Messung zu beachten ist, um möglichst aussagekräftige Ergebnisse zu erzielen.
Hier noch einmal die Keto Anzeichen im Überblick
- Keto-Grippe
- müde, abgeschlagen, antriebslos
- eventuelle Gewichtsabnahme durch Wasserverlust
- Verdauungsbeschwerden
- ständig durstig
- weniger Hunger
- wacher Geist
- und viele weitere
Fazit
Wenn sich dein Stoffwechsel umstellt, dann macht sich das schnell bemerkbar. Ein unangenehmer Atem, ein trockener Mund und eine allgemeine Schlappheit sind häufige Anzeichen für den Beginn der Ketose. Möchtest du mehr Aufschluss darüber, ob dein Körper inzwischen Ketonkörper produziert und wie viele, dann kannst du zu unterschiedlichen Messmethoden greifen. Die einfachste Variante ist der Urin-Test, die genaueste Methode der Bluttest. So kannst du deine Keto-Diät und die damit einhergehenden Werte immer bestens überprüfen. Auch beim Fasten kann die Messung interessant sein.
